Sattelanhänger SLT 50-2
(früher HET-70)

Aus der bilateralen Entwicklung des Kampfpanzers 70 entstand die Forderung nach einem Schwerlasttransportgerät (Heavy Equipment Transporter) für den Transport der Kampfpanzer über größere Entfernungen. Die bisher bekannten und bei den Truppen eingeführten Transportgeräte entsprechen in wesentlichen Punkten nicht den militärischen Forderungen und für die Verwendung in Friedenszeiten in keiner Weise den zivilen nationalen Bestimmungen. Es sollte außerdem der neueste technische Entwicklungsstand berücksichtigt werden. Außer den für den militärischen Einsatz erforderlichen Voraussetzungen wurden zu wesentlichen Merkmalen der militärischen Forderungen:

  1. Einsatzort Mitteleuropa
  2. Friedensmäßige nationale Beschränkungen hinsichtlich Größe, Gewicht und Manövrierbarkeit.

Die wesentlichen Vorteile des BRD Sattelanhängers SLT 50-2 sind sowohl die Einhaltung aller militärischen Forderungen als auch aller, im mitteleuropäischen Raum geltenden zivilen Bestimmungen.

 


Beschreibung Sattelanhänger SLT 50-2

Der SLT 50-2 Schwerlasttransporter besteht aus einer vierachsigen Sattelzugmaschine und einem vierachsigen Sattelanhänger. Der HET-70 Zug ist für eine Nutzlast von 50.000 kp ausgelegt. Die maximale Achslast liegt bei 11.800 kp. Die Fahrleistung des HET-70 Zuges liegt beträchtlich über denen der bisher eingeführten Schwerlasttransporter.

Der HET-70 Zug ist bis zu 1,5 m ohne Vorbereitung watfähig und kann Rampen bis zu 16° mit Last überqueren. Der Sattelanhänger hat eine ca. 8 m lange Ladefläche. Sie ist ausreichend für die Verladung sämtlicher Kettenfahrzeuge, sowie Radfahrzeuge oder entsprechender Ladegüter.

Der Sattelanhänger ist mit vier gelenkten Achsen, einfach bereift mit Breitreifen der Größe 18,00 - 22,5, ausgerüstet. Die Lenkung erfolgt in Abhängigkeit vom Knickwinkel zwischen Zugmaschine und Sattelanhänger, und wird durch einen Mitnehmer in der Sattelkupplung hydrostatisch auf die mechanische Achsschenkellenkung des Anhängers übertragen. Die Achsen des Sattelanhängers sind einzeln an Halbblattfedern als Längslenker aufgehängt. Der Achslastausgleich erfolgt über alle vier Achsen mittels Schwinghebel und Verbindungsgestänge. Eine Vorrichtung erlaubt, die Ladeplattform um 10 cm abzusenken. Ein einseitiges Absenken ist möglich. Dadurch wird die geforderte Unterführungshöhe von 3,90 m mit KPZ 70 in Laufradnormalstellung erreicht.

Der Sattelanhänger ist mit Druckluftbremse an allen Rädern und mit Federspeicherzylindern als Feststellbremse an zwei Achsen ausgerüstet.

Der Aufbau des Sattelanhängers besteht aus einer verdrehsteifen Kastenkonstruktion und einer mittragenden Ladefläche in Sandwich Bauweise. Die Plattform ist durchgehend eben und geschlossen.

Am Plattformende befinden sich abklappbare Laderampen. Die Rampen sind zweiteilig und faltbar, wodurch sich ein Auffahrrampenwinkel von 14° bei abgesenkter Plattform ergibt. Ein Federspeicher gleicht das Rampengewicht aus. Somit kann die Rampe von zwei Mann bedient werden.

Am Schwanenhals des Sattelanhängers sind Winden Seilfführungen für die Be- und Entladung von Schadpanzern vorgesehen.

 


Allgemeine technische Daten

Fahrzeugabmessungen

mm

 

 

Länge über alles

13.100

Breite über alles

3.150

Länge der Ladebrücke

8.150

Breite der Ladebrücke

3.150

Abstand Mitte Königszapfen bis 1. Achse

7.400

Achsabstände

1.300

 

Fahrzeuggewichte

kg

   

Leergewicht (einschl. Zubehör)

16.200

Nutzlast

50.000

zul. Gesamtgewicht

66.200

zul. Sattellast

19.000

zul. Achslast

11.800

Umrißzeichnungen des Sattelanhängers

Umrißzeichnung von der linken Seite und von oben (Draufsicht) mit Maßangaben

 

Gruppen des GAPl.

06

=

Elektrische Anlage

10/11

=

Achsen

12

=

Bremsanlage

13

=

Räder, Naben, Trommeln

14

=

Lenkung

15/18

=

Rahmen Aufbau

16

=

Federn

17

=

Kotflügel, Spritzblech

20

=

Hubwerk

22

=

Verschiedene Aufbau Fahrgestell-Zubehörteile

26

=

Werkzeuge und Ausrüstung

 


Technische Daten einzelner Baugruppen

 

06 Elektrische Anlage

Betriebsspannung

24 Volt

Sicherungsautomaten

1 Stck = 100 Amp;
3 Stck = 6 Amp;

 

10/11 Achsen

Bauart

Krupp Starrachsen mit Achsschenkellenkung. Führung durch Halbblattfedern

 

12 Bremsanlage

Radbremsen

Krupp Innenbackenbremse

Fußbremse

Zweileitungs Druckluftbremse lastabhängige Regelung

Handbremse (gestängelos)

Federspeicherbremse durch Handventil betätigt

Dauerbremse

Durch Retarder der Zugmaschine über Magnetventil auf die Betriebsbremse wirkend

 

13 Räder, Naben, Trommeln

Räder:

 

Fabrikat

Lemmerz

Bauart

Stahlblech-Scheibenrad

Felgengröße

22,5 x 14

Einpresstiefe

89 mm 3.85 in

Reifengröße

18 - 22,5

Bereifung

einfach

Luftdruck

8 kp/cm²

Reifentyp

Breitreifen

 

14 Lenkung

Bauart

Allrad-Acheschenkellenkung, vom Einschlagwinkel Zugmaschine/Sattelanhänger abhängig

 

15/18 Rahmen-Aufbau

Bauart

Verdrehsteifer geschweißter Kastenrahmen. Mit Rahmen verschweißte mit tragende Ladebrücke in Waben bauweise

 

16 Federn

Bauart

Parabel Längsblattfedern. Pendelnd gelagert im Achslast ausgleichsystem

Anzahl

4 Stück

 

17 Kotflügel, Spritzbleche

Bauart

Blechschürze mit Schmutzfänger vor erster Achse

 

20 Hubwerk

Bauart

Elektro hydraulische Hubanlage für Anheben und Absenken der Ladebrücke

Füllmenge

ca. 40 l Hydrauliköl C 635

 

22 Verschiedene Zubehörteile

Auffahrrampen

Alu Schweißkonstruktion mit Anti Rutschbelag, und Gewichtsausgleich

 

 

Baugruppenübersicht

 

14 Lenkung

Lenksystem des Sattelanhängers

  1. Hebelsystem
  2. Geberzylinder
  3. rahmenfestes Lenkgestänge
  4. Nehmerzylinder
  5. Schubstange
  6. Spurstange
  7. autom. Rückstellung

 

15/18 Rahmen-Aufbau

´

Rahmen und Aufbau in Verbund Schweißkonstruktion

  1. Tragkörper
  2. Schwanenhals
  3. Heckträger
  4. Querträger
  5. Tragplatte
  6. Stützkonsole
  7. Lagerstellen für Winkelhebel

 

16 Federn

Anordnung der Tragfedern mit Achslast-Ausgleichsystem

  1. Winkelhebel
  2. Verbindungslasche
  3. Zugstange
  4. Verriegelung
  5. Pendellager
  6. Pendelgleitbock
  7. Arbeitszylinder