Betr.: Vorträge zur Studie HET 70 vor dem HET 70-Ausschuß im Bundesbeschaffungsamt in Koblenz am 20.07.1965


Vorwort
von Herrn Kessel

 

Sehr geehrte Herren!

Nachdem wir Ihnen entsprechend dem Lastenheft unsere Arbeitsunterlagen unterbreitet haben, möchten wir Ihnen nunmehr in verschiedenen Vorträgen einige spezielle Erläuterungen zur Studie selbst geben.

Bestimmend für unsere abgegebene Arbeit waren frühere Studien, die wir bereits seit 1959 für die Bundeswehr ausgeführt haben. Es sind mehrere Vorarbeiten, bezogen auf 2 achsige, 3 achsige und 4 achsige Schwerlastträger und eine Studie über die Entwicklung einer 10 t Einheitsachse.

Dank dieser Studien sind wir in der Lage, unsere Ausarbeitung für HET 70 überhaupt so kurzfristig abwickeln zu können. Wir sind dabei maßgeblich von der Geländegängigkeit des Fahrzeuges, bezogen auf einen drehsteifen Rahmen, ausgegangen.

Das geeignetste Fahrzeug im Gelände ist nach unseren Ermittlungen grundsätzlich ein 2 achsiges Gerät, das bei höheren Gewichten jeweils in 2 Achsgruppen über Schwingen zusammengefaßt erstellt werden sollte, um die Charakteristik des echten Zweiachsers zu erhalten.

Erwünschte größere Federwege führten ähnlich der Entwicklung der 5 t Einheitsachse zur Einzelradaufhängung an Querlenkern. Hierüber wird Herr Grandjot später ausführlich berichten.

Untersuchungen mit, Luftfedern ergaben bei höheren Achslasten zu große Konstruktionsdimensionen. Am günstigsten erwies sich die Hydropneumatikfeder, die sehr große Federwege gestattet, welche praktisch nur durch Lenkerkinematik begrenzt sind. Durch die Verbindung der Zylinder Einzelradgruppen tritt automatisch ein Schwingenausgleich ein unter Beibehaltung der Zweiachserkonstruktion, und damit ergeben sich auch gleichmäßig verteilte Raddrücke.

Durch entsprechende Wahl von Gasspeichern kann jede gewünschte Federcharakteristik erreicht werden. Die uns gestellte Aufgabe 'HET 70 als Sattelschlepper' hat uns aus dieser Erkenntnis heraus zur Verwendung der gleichen Federkonstruktion veranlaßt.

Mit diesen Elementen können 2 achsige, 3 achsige und mehrachsige Fahrzeuge gebaut werden, so daß man ohne weiteres zu einer Geräte bzw. Fahrzeugträgerfamilie kommt. Hierzu möchte ich Ihnen unsere Erfahrungen im besonderen im Anschluß an die Einzelvorträge mitteilen, wenn Sie im Laufe dieser Referate nähere Kenntnis über unsere Konstruktionsideen erhalten haben.

Wir haben unsere Vorträge aufgeteilt, um Ihnen möglichst in kurzen Zügen Kenntnis über die spezielle Ausarbeitung der Technik zu geben.
Herr Kordes wird Ihnen in seinem anschließenden Referat 'Konstruktive Ausbildung des Lastenträgers' näher über die Konstruktionsvarianten berichten, die auch im Modell bereits enthalten sind.

Danach Herr Kube über die Antriebsanordnung, die Fahrleistungsdiagramme und verschiedenetechnische Daten sprechen.

Wie bereits vorher angedeutet, referiert Herr Oberingenieur Grandjot über die Federproblematik.

In dem darauf folgenden Vortrag wird Herr Dr. Meier über einige spezielle Dinge der Stahlkonstruktion des Rahmens und die angewandte Statik sprechen.

Am Schluß der Vortragsreihe darf ich mir noch einmal erlauben, Ihnen kurze Erläuterungen anhand von DIAS über die bei KRUPP ARDELT gebauten und entwickelten Mittel- und Schwerlastträger zu geben.

 

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 Vorwort  Vorwort  Herr Kessel
 Vortrag 1  Gesamtes Fahrzeug  Herr Kordes
 Vortrag 2  Getriebeanordnung und Fahrleistungen  Herr Kube
 Vortrag 3  Einzelradaufhängung und Hydrop Federung  Herrn Grandjot
 Vortrag 4  Konstruktion des Aufliegerträgers  Herrn Dr. Meyer
 Schluß  Schluß Hinweise und DIAS Vorführung  Herrn Kessel